Es ist der letzte Samstag im Juni und ich laufe durch Neuruppin, auf dem Weg zum Fahrradladen. Dort fällt mir eine Süddeutsche Zeitung ins Auge und ich beginne augenblicklich über die Qualität der Leistung nachzudenken.
Was soll der Zusteller da machen? Tor zu. Kein Briefkasten am Tor. Da ist der Empfänger selbst Schuld. Niveau hat er, sonst würde er diese Zeitung wohl nicht abonniert haben, für diesem Zustellplatz ist einzig und allein er selbst verantwortlich. Das oder Ähnliches werden Sie vielleicht jetzt denken, denn immerhin kommt die Zeitung nicht zerfleddert an.
Ich habe so nicht gedacht. Ich sah die Schwäche tatsächlich beim Zusteller. Der Ablageplatz mag zwar trocken sein, die Zeitung wird wohl auch im Ganzen beim Leser ankommen, aber so ganz in der Hundezone, am Tor-Eck ist doch irgendwie nicht optimal. Er steht unter Zeitdruck, die Zeitung ist trocken und sicher zugestellt, Haken dran. Die Variante mit einer Tüte oder einem Beutel am Türgriff hätte ich auch gut gefunden, da protestiert dann allerdings wieder die Ökolobby.
Es geht mir hier auch weniger um diesen Zustellort. Es geht mir hier ums Prinzip. Ein Problem wird schnell gelöst, aber eben nicht wirklich gut. Das können Sie im Arbeitsleben schön beobachten. Die E-Mail geht heute noch raus, ganz schnell vor Torschluss. Hauptsache sie ist raus, dass sie vier Tippfehler enthielt, ist dem Versender gar nicht aufgefallen. Schnell raus und Haken dran.
Die Angehörigen verabschieden sich am Grab. "Na ob ich da jetzt die 15 Minuten noch mit danebenstehe, oder schon mal die Dekoration aus der Halle räume? Abschied ist Abschied und so wirklich machen kann ich in den 15 Minuten am Grab ja eh nichts." Wenn das Bestattungshaus nun aber großen Wert auf die Begleitung und Betreuung der Angehörigen legt und mit Sprüchen wie "der letzte Weg in guten Händen" wirbt, dann hat der Mitarbeiter die 15 Minuten eben am Grab zu stehen und einfach nur da zu sein. In der Praxis ergeben sich immer wieder Situation, wo er dann doch helfen kann. Auf eine mögliche Verpflichtung seiner Anwesenheit durch die Friedhofssatzung will ich gar nicht erst eingehen.
Die Liste ließe sich über Beratungsgespräche, Einbettungen, Überführungen, Vorbereitung von Aufbahrungen und Trauerfeiern, Gestaltung von Traueranzeigen und über die Sauberkeit der Fahrzeuge noch lange weiterführen. In all diesen Situationen ist eine gewisse Qualität gefragt, bzw. sie ist zumindest Berechnungsgrundlage. Daher sollte sie auch so erbracht werden.
Jetzt gibt es Fach-Bücher, die den Perfektionismus in der Arbeitswelt verteufeln. Ich persönlich finde jedoch, dass genau dieser Perfektionismus im Abschied den echten Unterschied zwischen den verschiedenen Bestattungshäusern am Markt macht. Das Ergebnis, dass alle Urnen bis Samstag, 16:00 Uhr unter der Erde sind, schafft wohl jeder Marktteilnehmer. Die Frage ist nur:
Wie kommt er zu diesem Ziel?
Bei der Beantwortung dieser Frage helfe ich Ihnen gerne. Ich entwickele Bestatter weiter und biete Ideen, die Bestatter - auch nachhaltig - nach vorne bringen. Sprechen Sie mich an.
mm@funeralconsult.de | 0179 50 27 90 8
... Ideen, die nach vorne bringen.
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