Wenn ein Unternehmer, sein Unternehmen nicht mehr weiterführen will oder kann und er keinen geeigneten Nachfolger in der Familie hat, er aber möchte, dass sein Lebenswerk fortgesetzt wird, dann bleibt nur die Übergabe an einen Dritten. Das ist völlig normal, es ist jedem klar, dass da auch Geld fließt und es ist absolut nicht verwerflich. Ein absolut normaler Vorgang in der deutschen Wirtschaft, tausende Male im Jahr.
Unsere Tageszeitung "Freies Wort" berichtet in der Ausgabe Sonneberg, vom 6.1., auf Seite 20 über den Unternehmensübergang in einer Bäckerei im Landkreis Sonneberg. Die im Zeitungsausschnitt beteiligten Unternehmen haben den Betriebsübergang in ihrer Außenkommunikation mustergültig gelöst. Sie sagen nämlich ganz offen, was jetzt passiert. Es liegen erstmal die Backwaren von Anton in den Regalen in Wildenheid und wenn alle Rezepte in Ruhe gesichtet worden sind, dann wird es neue Produktlinien geben. Keine Sorge liebe Kunden in Wildenheid, ihr müsst nicht verhungern, das Anton-Zeug kann man auch essen.
Ich finde das eine großartige Lösung mit Perspektive und ich frage mich allerdings, warum das in der Bestattungsbranche nur selten so gut gelingt. Selbst den große und namhaften Gruppen und Bestatter-Lebenswerkbewahrern unterlaufen hier Fehler, die das Lebenswerk des Verkäufers, seinen Namen und Ruf und die Zukunftsaussichten des Käufers beschmutzen und beschädigen. Und alles nur, weil sie den Unternehmens-übergang ganz still und heimlich machen wollte.
Was spricht gegen so ein Foto und einen schönen Bericht mit Perspektive und das auf allen zur Verfügung stehenden Kanälen? Ein strahlender Verkäufer mit einem Präsentkorb oder Blumestrauss oder einer goldenen Urne mit Gravur ... in der Hand und ein überglücklicher Käufer, der weiß, dass jetzt alles gut wird.
In dem Text wird dem Verkäufer (ohne ihn so zu nennen) für seinen Einsatz und sein Lebenswerk gedankt. Seine größten Erfolge werden herausgestellt. ... blah ... Er verabschiedet sich jetzt in den wohlverdienten Ruhestand nach XX Jahren im Dienste Verstorbenen und hat die Geschäftsleitung an Herrn ... blah ... abgegeben. Dieser ist durchaus kompetent ... blah ... Ein paar Daten und Fakten zu ihm. Dann wird beschrieben, wie es in der nächsten Zeit laufen wird. Der Verkäufer macht am Mittwochnachmittag von 14:00 Uhr bis 17:00 Uhr seine Vorsorgesprechstunde und steht als graue Eminenz dem Käufer noch einige Zeit mit Rat und Tat zur Seite ... blah ... Liebe Kunden, keine Angst, wir holen Euch nach wie vor auch nachts ab - ohne Zuschlag ...
Dieses Vorgehen mit der Transparenz hat mehrere Vorteile. Es ist wichtig, dass man im Text bei der Wahrheit bleibt, aber Sie müssen das Glas damit ja nicht randvoll machen. Keiner muss sich verstecken und sich irgendwelche Märchen ausdenken, wenn er versehentlich mit dem "falschen" Magnetschild auf dem Überführer zur Hausabholung vorfährt oder mit der falschen Krawatte auf dem Friedhof die Trauergäste begrüßt. Denn alle wissen, diese zwei Bestatter arbeiten jetzt zusammen und sind zu einem verschmolzen.
Wenn der Käufer nach einem Jahr dann doch unzufrieden ist, wie es jetzt ohne ihn läuft und beginnt seinem Ärger gegenüber Dritten in der Stadt Luft zu machen. Dann erinnern sich die Gesprächspartner an diesen schönen Artikel und sagen "Deine Schuld. Er war doch sicher nicht der Einzige, der Deinen Laden kaufen wollte? Da hättest Du eben gründlicher hinsehen müssen und Dich besser informieren müssen. Dir ging es damals ja eh nur ums Geld." Und damit wird alles im Keim erstickt und der Käufer in seinen Zukunftsaussichten nicht beschädigt. Unabhängig davon muss es für solche Fälle sehr harte Vertragsstrafe-Regelungen geben. Die Schwierigkeit liegt dann jedoch in der Beweisführung.
Bei einem Geschäftsübergang wird beiden Seite viel abverlangt, Disziplin, Loyalität und eine ganze Menge Bisse auf die Zunge. Das sollte jedem von den beiden Beteiligten bereits im Vorfeld klar sein. Es ist richtig und wichtig, solche Betriebsübergänge den Kunden ehrlich und gut zu vermitteln und verkaufen. Wie man das macht, sage ich Ihnen gern. Sprechen Sie mich einfach an.
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