Blog-Layout

Werbung schalten um den Totensonntag

Martin Mende • 12. November 2023

Dafür bezahlen Bestatter noch immer viel zu viel Geld ...

Bestatterwerbung um den Totensonntag

So oder so ähnlich sehen die Zeitungsseiten in diesen Tagen aus, für die Bestatter viel Geld bezahlen.



Ist dabei sein, wirklich alles?


In den letzten Jahren habe ich auf diesen Seiten, egal in welchem Blatt, keinen einzigen wirklich guten und wertvollen Text für den Leser gefunden. Es scheint viel mehr so zu sein, dass der Verlag, wie hier im Beispiel, leider nur ein Drittel der Seite mit Bestatter- und Steinmetzwerbung hat befüllen können und jetzt um so mehr Fülltexte braucht, um die Seite wenigstens halbwegs sinnvoll aussehen zu lassen.


Hier als Bestatter zu erscheinen, ist kostspielig und nützt vor allem dem Verlag. Den Werbenutzen dieser Anzeigen halte ich für sehr gering. Es ist vielmehr ein Reminder, also eine Erinnerung "Uns gibt es auch!" oder "Uns gibt es noch!". Dafür genügt eine ein-spaltige Anzeige völlig, wie es der hier werbende Steinmetz schön und fast schon mustergültig vormacht. Doch selbst in dieser Anzeige steckt noch viel zu viel Information drin, wenn es doch nur ums Erinnern geht.


Warum haben eigentlich nicht alle Bestatter und Steinmetze aus dem Städtedreieck Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg hier mitgemacht? Die Frage lässt sich wohl mit dem Preis beantworten.



Wonach entscheiden sich die Kunden für einen bestimmten Bestatter?


Entweder sie kennen ihn schon, in welcher Weise auch immer, oder er wird ihnen empfohlen. Sonst fällt die Entscheidung aus dem Bauch heraus und da ist es völlig egal seit wann es ihn gibt oder wie viele Filialen er sich an welchen Orten leistet. Es geht also um Gefühle, die eine solche Anzeige wecken soll. Einer der Akteure im Beispiel geht aufs Gefühl, aber etwas plump. Die anderen sehen zwar vielleicht ansprechend aus und wecken dabei dann doch nur ein Gefühl - die Angst vor dem Tod. Ist das gewollt? Wer vom Markt gesättigt ist, keine Neukunden mehr braucht, der kann sich dieses Geld sparen. Der Mehrwert von "meine Anzeige ist aber immer so groß" liegt doch nur beim Verlag, der Kunde hat nichts davon. Es ist ja auch nicht so, dass sich die Familien diese Seite aufheben und bis zum nächsten Todesfall in der Schublade aufbewahren. Sie tauschen das Blatt natürlich jedes Jahr durch eine aktuelle Version aus.



- - - Einschub - - -

Ganz ideal wäre es,

wenn Sie auf den Fülltext Einfluss nehmen könnten.

Wenn da also etwas über Sie stehen würde

 und kein DPA-Text vielleicht noch aus einem anderen Bundesland.

- - - Einschub Ende - - -



Was ist also wichtig ?


  • Ja, dabei sein. Aber nur klein. Es ist ja nur ein "Uns gibt es auch / noch!"
  • Ein markantes Logo wegen der Wiedererkennung
  • Name des Bestattungshauses, wobei man sich den bei der passenden Homepage sogar sparen könnte.
  • Ein guter Claim / Slogan, also Werbespruch, wenn man einen hat.
  • Für alle, die das Blatt für den nächsten Fall der Fälle aufheben die Rufnummer
  • Für alle anderen die Homepage
  • Das war es. Mehr nicht. Denn weniger ist mehr, spart Geld und schadet hier auf keinen Fall.



Was kommt nicht in die Anzeige und was ist noch wichtig?


  • sinnlose, gefühlsduselige Fotos
  • Öffnungszeiten
  • Anschrift, die sollte mittlerweile bekannt sein und zur Not bekommt man sie beim Anruf im Bestattungshaus doch gesagt, oder man googelt sie.
  • Seit 100 Jahren für Sie da!
  • Aufzählung des Leistungsspektrums
  • Dass Bestatter 24 Stunden erreichbar sind, darf wohl als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt werden und kann daher getrost entfallen.
  • Wer der Inhaber ist. Für die Veröffentlichung von Inhaber-Wechseln gibt es andere und bessere Instrumente.
  • Die E-Mail-Adresse in jedem Fall, denn ich habe in all den Jahren keinen einzigen Sterbefall per E-Mail gemeldet wurde. Außerdem kann der Leser viele Fragen vielleicht auf einer guten Homepage klären und dort würde er die E-Mail-Adresse ja auch noch finden.
  • Ein QR-Code ist zwar hipp und modern, macht aber beim Reminder eher weniger Sinn und verbraucht zu viel Platz. Diese Regel ist aber kein Muss!
  • Den Platz sinnvoll befüllen, Freiräumen sorgen für eine bessere Wirkung.


Übrigens gelten die gleichen Regeln auch für die Telefonbuch-Werbung. Wer hier Geld für halb- und ganzseitige Anzeigen ausgibt, der hat einfach zu viel davon. Denn das Bauchgefühl des Hinterbliebenen hat mit der Größe der Anzeige leider gar nichts zu tun.


Wenn Sie das Thema "Bestatter-Werbung" interessiert, dann sollten Sie meine "Mittwochsideen für Bestatter" im März 2024, in Oberfranken, nicht verpassen. Dort werde ich sehr ausführlich auf dieses Thema eingehen. Mit den geeigneten Ansätzen können Sie Geld sparen und im Markt besser wahrgenommen werden. Informationen zur Veranstaltung gibt es dann hier in diesem Blog, wenn ich alles fertig geplant habe.

Bestatterwerbung mal anders
von Martin Mende 10. Januar 2025
Nutzen Sie eine Fotowand für eine zeitgemäße Werbung. Das geht auch in der Bestattungsbranche. Wahrscheinlich sogar viel besser als Sie vermuten. Haben Sie einfach Mut zur Lücke.
von Martin Mende 5. Januar 2025
Kommen Sie im neuen Jahr ein Stück nach vorne. Steigen Sie in den Kreis der Bestatter ein, die ihr Personal durch wirklich gute Schulungen entwickeln und spürbar besser machen.
Frohe Weihnachten
von Martin Mende 24. Dezember 2024
Anbei meine Weihnachtsgrüße für 2024. Dieses Jahr gab es auch ein paar Karten an ganz bestimmte Bestattungshäuser und deren Inhaberinnen.
Branding ist Markenaufbau und -pflege.
von Martin Mende 1. Dezember 2024
Eine Marke will aufgebaut, gepflegt und geführt werden. Lidl macht das mit diesem Beispiel mustergültig vor. Manch gute Idee lässt sich durchaus in die Bestattungswelt übertragen.
von Martin Mende 24. November 2024
Heute endet das evangelische Kirchenjahr und auch Ihr Werbejahr
Helfer in schweren Stunden, helfen vor allem den Verlagen
von Martin Mende 18. November 2024
Alle Jahre wieder kommt die Sonderveröffentlichung "Helfer in schweren Stunden". Die Anzeigenpreise steigen und die Qualität des zu umrahmenden Texten wird immer schwächer.
Hilfe aus dem Internet für Bestatter
von Martin Mende 10. November 2024
In manchen Situation können Sie viel Geld für eine gute Lösung investieren oder eben auch nicht. Hier zähle ich ein paar Internet-Seiten auf, die Tagesgeschäft extrem hilfreich sein können. Einige sind kostenlos.
Verkauf beim Bestatter
von Martin Mende 29. Oktober 2024
Verkauf funktioniert überall gleich. Und doch verkaufen sich die Waren und Dienstleistungen beim Bestatter nicht von selbst. Hier gibt es ein paar Gedanken dazu.
Halloween ein Fest für Bestatter
von Martin Mende 24. Oktober 2024
Ein Abend zum Gruseln? Doch nicht für Bestatter. Halloween ist der Abend der Abende im Jahr eines Bestattungshauses. Lassen Sie sich den bloß nicht durch die Lappen gehen.
Blitzer-Melder im Bestattermarkt
von Martin Mende 11. Oktober 2024
Wie gelangen wichtige Informationen aus dem Markt und von der Basis sehr zügig auf den Schreibtisch des Unternehmenslenkers?
Weitere Beiträge
Share by: